Sklaverei in Mauretanien

Die Sklaverei in Mauretanien besteht trotz ihrer mehrmaligen offiziellen Abschaffung – zuletzt 2007 – weiter fort und betrifft die Nachfahren von vor Generationen versklavten und bis heute nicht freigelassenen Menschen, die ʿAbīd (sing. Abd). Diese sind überwiegend Schwarze[1], die der Bidhan (auch „weiße Mauren“), einer arabisch-berberischstämmigen Volksgruppe der Mauren als Sklaven dienen. Als „schwarze Mauren“ oder Haratin werden die ehemaligen, freigelassenen Sklaven bezeichnet, die nach groben Schätzungen 40 Prozent der Bevölkerung ausmachen.

Die Sklaverei wird von weiten Teilen der mauretanischen Bevölkerung als ein lediglich historischer Tatbestand betrachtet. Die Zahl der Sklaven im Land ist unbekannt, wird aber von Menschenrechtsgruppen auf die Größenordnung von Hunderttausenden geschätzt. Laut Kevin Bales ist der Anteil von Sklaven an der Gesamtbevölkerung der höchste der Welt.

  1. Heiner Hoffmann: Last-minute-Abschiebungen nach Afrika: Donald Trumps letzte Opfer. In: DER SPIEGEL. Abgerufen am 25. Januar 2021.

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